Eine Arabeske aus der Medienwelt um 1900:
Während sie spielte, konnte ich von Albertines üppiger Haarpracht nur eine schwarze, herzförmige Schale sehen, die sich an ihr Ohr schmiegte wie der Haarknoten einer von Velásquez gemalten Infantin.
Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bd. 5 Die Gefangene, S. 533
Albertine spielte dem Ich-Erzähler ein diesem noch unbekanntes Stück auf dem Pianola vor; dieses wurde von einer Notenrolle gesteuert. »Eine Notenrolle ist ein Medium, um ein mechanisches Musikinstrument mit Steuerinformationen zu versorgen. Es war auch das erste Medium, das einfach und billig mit wechselnder Musik hergestellt werden konnte. Im Gegensatz zu den vorher verwendeten Stiftwalzen konnte die Notenrolle industriell hergestellt und vervielfältigt werden und somit dem Kunden die aktuelle Musik zur Verfügung stellen.« (Wikipedia)
Musikdistribution auf Lochstreifen – das Abspielgerät war z. B. ein Pianola. Bis zu MP3 usw. sollte es noch 100 Jahre dauern.
(Das Beitragsbild stammt von der Webseite Faszination Pianola.)