30. März 2023

VALIE EXPORT – Die Fotografien

Vor ziemlich genau 20 Jahren fand in Berlin die Ausstellung »VALIE EXPORT – Mediale Anagramme« statt; diese wurde durch die »neue Gesellschaft für bildende Kunst« (nGbK) in den Räumen der Akademie der Künste am Hanseatenweg veranstaltet. Damals standen eher experimentelle Installationen und provozierende, teils schockierende Performances im Vordergrund der zahlreichen Videodokumentationen. Es war wohl meine erste Begegnung mit ihrem Werk.

Zur Zeit läuft im Fotomuseum Winterthur eine Ausstellung, bei der eher die Fotografien in den Mittelpunkt gestellt werden: »VALIE EXPORT – Die Fotografien«. Während der anregenden Wiederbegegnung mit dem Werk, den künstlerischen Explikationen und den gesellschaftlichen Implikationen, beschlich mich das Gefühl, ein inzwischen zum Kanon gehörendes Œuvre präsentiert zu bekommen.

Panoramafoto aus den Ausstellungsräumen
Panorama aus der Ausstellung (Klick für Vergrößerung)

Der nachfolgend zitierte Disclaimer / Hinweis beschließt die in die Ausstellung einführende Texttafel:

VALIE Export untersucht mit ihren Arbeiten patriarchale Machtstrukturen und nimmt dabei Bezug auf den «weiblichen Körper» und die Rolle der «Frau». Ihr wichtiges feministisches Schaffen, das sich historisch in den 1960er und 1970er Jahren verortet, bezieht sich auf die in dieser Zeit gängige binäre Geschlechterordnung, die aus heutiger Sicht allerdings als einschränkend wahrgenommen wird. Geschlechtsidentitäten werden heute als weitaus vielfältiger verstanden. Die in den Ausstellungstexten gewählten Begriffe «Frau», «Mann», «weiblich» usw. sind somit als historische Kategorien und nicht als natürliche und feststehende Identitäten zu verstehen.

Fotomuseum Winterthur